Institut für Statik und Konstruktion
Die drei Fachgebiete des Instituts für Statik und Konstruktion (ISM+D) – Baustatik, Datengetriebene Baudynamik und Fassadentechnik – bilden das Fundament für die wegweisenden Forschungsaktivitäten der Einrichtung. Jedes Fachgebiet bringt einzigartige Perspektiven und Kompetenzen ein, die durch enge Zusammenarbeit interdisziplinär verknüpft werden. Diese kooperative Struktur ermöglicht die Entwicklung innovativer Lösungen, die aktuelle Herausforderungen im Bauwesen adressieren.
Am ISM+D kooperieren Experten für verschiedenste Disziplinen miteinander aus den Bereichen des energieeffizientes Bauens, der additiver Fertigung, des Glasbaus, des Bauens mit Papier und der Baudynamik. Durch den interdisziplinären Austausch entstehen neue Ideen und Methoden für ein nachhaltigeres Bauwesen.
Das Fachgebiet Baustatik befasst sich mit der Modellbildung und analytischen Berechnungsmethoden für Tragwerke im Bauwesen. Im Bachelorstudium werden wesentliche Prinzipien für baustatisch einfache Tragwerke vermittelt, während im Masterstudium flächige Tragwerke, Modellabstraktion sowie numerische Berechnungsmethoden vertieft werden. Ziel ist es, Studierende mit den notwendigen Kompetenzen für kreative Lösungsfindungen in Forschung und Praxis auszustatten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem „Scientific Machine Learning“, wobei Methoden der Künstlichen Intelligenz, des maschinellen und tiefen Lernens mit Bezug auf das Bauingenieurwesen vermittelt werden.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Baustatik eröffnet neue Möglichkeiten für nachhaltige und innovative Bauweisen.
Das Fachgebiet Datengetriebene Baudynamik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Clemens Hübler an der Technischen Universität Darmstadt befasst sich mit der Analyse und Prognose dynamischer Phänomene in Bauwerken. Neben Windenergieanlagen stehen dabei insbesondere Brücken und andere Infrastrukturen des Schienenverkehrs im Fokus. Durch den Einsatz datengetriebener Methoden, wie der Modellanpassung und dem Structural Health Monitoring, zielt das Fachgebiet darauf ab, die Zuverlässigkeit und Sicherheit dieser Strukturen zu erhöhen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Integration von Künstlicher Intelligenz und probabilistischen Ansätzen zur präziseren Vorhersage des Strukturverhaltens und zur Entwicklung effizienter Überwachungsstrategien. Darüber hinaus befasst sich das Fachgebiet mit Methoden zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden und Siedlungen, bis hin zu Null-Energie-Gebäuden und Energie-positiver Siedlungsbausteine.
Die Integration von datengebtriebenen Methoden in die Baudynamik ermöglicht präzisere Prognosen und effizientere Überwachungsstrategien für Bauwerke.
Das Fachgebiet Fassadentechnik befasst sich mit der Entwicklung und Optimierung von Fassadensystemen, die sowohl ästhetischen als auch funktionalen Anforderungen gerecht werden. Dies umfasst die Untersuchung bauphysikalischer Prinzipien, die Integration regenerativer Energien und die Nutzung innovativer Materialien, um nachhaltige und energieeffiziente Gebäudehüllen zu realisieren.
Das Fachgebiet bietet im Masterstudiengang Bauingenieurwesen den deutschlandweit einzigartigen Schwerpunkt „Konstruktiver Glas- und Fassadenbau“ an, der Studierenden eine umfassende wissenschaftliche Ingenieurausbildung in diesem Bereich ermöglicht. Durch enge Kooperationen mit der Industrie, insbesondere im Raum Frankfurt/Heidelberg, werden praxisnahe Lehrinhalte vermittelt und die Berufsaussichten der Absolventen verbessert. Zudem ist das Fachgebiet Teil des European Facade Network, einem Zusammenschluss europäischer Hochschulen mit Spezialisierung im Fassadenbau.
Die Fassade ist nicht nur die äußere Hülle eines Gebäudes, sondern ein integraler Bestandteil, der Technik, Design und Energieeffizienz vereint.